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Solarpflicht: Was gilt in Baden-Württemberg?

Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet deutschlandweit weiter voran. Die Energiegewinnung durch Photovoltaik- und Solarthermieanlagen gilt als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Besonders Baden-Württemberg beschleunigt den Ausbau seit einigen Jahren: Bereits seit Anfang 2022 gilt in Baden-Württemberg eine umfassende Solarpflicht für Neubauten, seit Anfang 2023 schließt diese auch Dachsanierungen mit ein.

Was bedeutet „Solar- und Photovoltaikpflicht“?

Mit der „Solarpflicht“ ist gesetzlich vorgeschrieben, dass auf Neu- und Bestandsgebäude unter bestimmten Voraussetzungen Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen angebracht werden müssen. Mit dem Ausbau der regenerativen Energien soll der Weg zur angestrebten Klimaneutralität bis 2045 deutlich beschleunigt werden. Die Solarpflicht ist allerdings Ländersache: das heißt, die Pflicht zur Installation einer PV-Anlage im Zuge des Klimaschutzes gilt aktuell noch nicht in allen Bundesländern und Kommunen.

Die Solar- und Photovoltaikpflicht in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg nimmt in Sachen PV-Pflicht eine Vorreiterrolle ein, indem es klare gesetzliche Vorgaben zur Installation von Photovoltaikanlagen macht. Die rechtlichen Grundlagen der Solarpflicht in Baden-Württemberg sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Im Mittelpunkt steht das „Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg“ (KSG BW), das die Photovoltaikpflicht für bestimmte Gebäudearten vorschreibt. Ergänzt wird dieses Gesetz durch spezifische Verordnungen, die die Umsetzung regeln.

Seit wann gilt die Solarpflicht in Baden-Württemberg?

Die Solarpflicht in Baden-Württemberg ist schrittweise in Kraft getreten. Für neue Nichtwohngebäude und überdachte Parkplätze gilt die Pflicht bereits seit dem 1. Januar 2022. Für neue Wohngebäude ist sie seit dem 1. Mai 2022 verpflichtend. Eine Erweiterung der Solarpflicht auf Bestandsgebäude trat bei wesentlichen Dachsanierungen ab dem 1. Januar 2023 in Kraft.

Wen betrifft die Photovoltaikpflicht?

Die Photovoltaikpflicht in Baden-Württemberg betrifft verschiedene Personengruppen und Gebäudetypen. Sie gilt insbesondere für Eigentümer von Neubauten sowie von Bestandsgebäuden, die umfassend saniert werden. Im Detail sind alle neuen Wohn- und Nichtwohngebäude betroffen, die nach dem 1. Mai 2022 errichtet wurden. Darüber hinaus müssen auch Gebäude, deren Dachfläche bei einer Sanierung wesentlich verändert wird, eine Photovoltaikanlage installieren. Diese Pflicht erstreckt sich sowohl auf private Hausbesitzer als auch auf gewerbliche Immobilienbesitzer. Es gibt jedoch auch Ausnahmen: Denkmalgeschützte Gebäude und Gebäude, bei denen technische oder wirtschaftliche Gründe gegen die Installation sprechen, können von der Pflicht befreit werden. Die genaue Definition dieser Ausnahmen ist in den entsprechenden Verordnungen detailliert geregelt.

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Fördermöglichkeiten und Finanzierungshilfen für die Installation von Photovoltaikanlagen

Um die Umsetzung der Solarpflicht finanziell zu unterstützen, bietet Baden-Württemberg zusammen mit dem Bund eine Vielzahl von Förderprogrammen und Finanzierungshilfen an. Dazu gehören Zuschüsse für die Anschaffung und Installation von Photovoltaikanlagen sowie zinsgünstige Kredite, die über die KfW-Bank vergeben werden. Darüber hinaus gibt es spezielle Programme, die den Einsatz von Batteriespeichern fördern, um den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms zu maximieren. Auch steuerliche Vorteile können in Anspruch genommen werden, etwa durch die Möglichkeit der Abschreibung der Investitionskosten. Für Hausbesitzer und Unternehmen lohnt es sich, die verschiedenen Fördermöglichkeiten zu prüfen und eventuell kombinierte Finanzierungsstrategien zu entwickeln, um die anfänglichen Investitionskosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu verbessern.

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Auswirkungen der Solarpflicht auf Hausbesitzer und Investoren

Egal ob für die Besitzer eines Eigenheims oder Unternehmens: die Installation einer PV- oder Solarthermieanlage ist erst einmal mit einigen Kosten verbunden. Zusätzlich machen aktuell Materialknappheit und Handwerkermangel Probleme bei der Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben. Dank einiger staatlicher Förderungen, neuer Mietmodelle sowie der Kombination aus Stromkostenersparnis und Einspeisevergütung rechnen sich Photovoltaikanlagen wie auch Solaranlagen jedoch immer schneller.

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Vorteile der Solarpflicht

Zunächst bedeutet die Installation einer Photovoltaikanlage eine große Investition für Immobilienbesitzer, diese kann in der Regel jedoch langfristig durch Einsparungen bei den Energiekosten und mögliche Einspeisevergütungen ausgeglichen werden. Die Installation einer Photovoltaikanlage kann zudem den Wert einer Immobilie steigern und sie für potenzielle Käufer attraktiver machen. Außerdem leisten Solaranlagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Langfristig trägt die Solarpflicht also dazu bei, den CO2-Fußabdruck deutschlandweit zu reduzieren und die Energiekosten zu stabilisieren.

  • Geringere Energiekosten
  • Finanzielle Vorteile ggf. durch Einspeisevergütungen
  • Wertseigerung der Immobilie
  • Nachhaltig und zukunftssicher
  • Klimafreundlich

Herausforderungen und Kritik an der Solarpflicht

Es gibt allerdings auch Herausforderungen und Kritikpunkte: Besonders der zusätzliche finanzielle Aufwand, den die Installation von Photovoltaikanlagen für Bauherren und Immobilienbesitzer bedeutet, steht hier oft zur Diskussion. Besonders kleinere Bauvorhaben oder private Bauherren sehen sich durch die Pflicht finanziell überfordert. Technische und bauliche Herausforderungen, etwa bei komplexen Dachkonstruktionen oder mangelnder Sonneneinstrahlung, wirken sich erschwerend auf die Installation aus. Auch die Bürokratie, die mit der Anmeldung und Genehmigung der Anlagen einhergeht, wird oft als hinderlich empfunden.

  • Hohe finanzielle Investitionskosten
  • Schwierige Umsetzung bei technischer oder baulicher Komplexität
  • Hoher bürokratischer Aufwand

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Solarpflicht in Baden-Württemberg: was kommt danach?

Die 2022 schrittweise eingeführte Solarpflicht in Baden-Württemberg war ein wichtiger Anfang hin zu einer klimafreundlichen Energiepolitik im Gebäudesektor. Es ist zu erwarten, dass die gesetzlichen Vorgaben weiter verschärft und auf weitere Gebäudetypen ausgeweitet werden könnten. Denkbar ist auch eine stärkere Integration von Energiespeichern und intelligenten Steuerungssystemen, die den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms maximieren. Gleichzeitig hoffen Bauherren auf eine Ausweitung der Fördermaßnahmen, um die Installation von Photovoltaikanlagen erschwinglicher zu machen. Hausbesitzer und Investoren sollten daher die Entwicklungen aufmerksam verfolgen, um flexibel auf neue Anforderungen reagieren können.


Weitere Fragen zur Solarpflicht in Baden-Württemberg

Ja. Die rechtlichen Grundlagen der Solarpflicht in Baden-Württemberg sind in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen festgelegt. Im Mittelpunkt steht das „Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg“ (KSG BW), das die Photovoltaikpflicht für bestimmte Gebäudearten vorschreibt. Ergänzt wird dieses Gesetz durch spezifische Verordnungen, die die Umsetzung regeln, wie beispielsweise die „Verordnung des Wirtschaftsministeriums zur Einführung der Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen“ (PV-Pflicht-Verordnung). Diese Regelwerke definieren die Anforderungen an die Photovoltaikanlagen, die betroffenen Gebäudetypen und die Fristen für die Umsetzung. Zudem sind Übergangsregelungen und Ausnahmen für besondere Fälle, wie denkmalgeschützte Gebäude, festgelegt. Es ist wichtig, sich mit diesen rechtlichen Rahmenbedingungen vertraut zu machen, um die Anforderungen korrekt zu erfüllen und mögliche Strafen zu vermeiden.

Ja. Die technischen Anforderungen und Mindeststandards für Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg sind klar definiert. Zu den Mindestanforderungen gehört, dass die installierte Photovoltaikanlage eine bestimmte Mindestleistung pro Quadratmeter verfügbarer Dachfläche erbringt. Zudem sollten die Solarmodule eine ausreichende Qualität und Lebensdauer aufweisen, was durch entsprechende Zertifikate und Prüfberichte nachzuweisen ist. Auch die Ausrichtung und Neigung der Module spielen eine Rolle, um eine optimale Energieausbeute zu gewährleisten. Außerdem bestehen Vorgaben zur Verwendung bestimmter Wechselrichter, die den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandeln. Die Einhaltung dieser technischen Standards ist zwingend erforderlich, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen und die Anlage langfristig effizient zu betreiben.

Nein, die Verpflichtungen zur Installation einer PV-Anlage sowie zur Begrünung einer Dachfläche schließen sich nicht aus.

  • Produktions- und Lagerhallen
  • Bürogebäude
  • Industrie- und Gewerbegebäude
  • Logistikgebäude
  • Parkhäuser und offene Parkplätze ab 35 Stellplätzen

In der Gesetzesverordnung werden Baumaßnahmen als grundlegend definiert, die die Erneuerung einer Abdichtung oder das neue Eindecken eines Daches umfassen. Jedoch sind dahingehend noch nicht alle Feinheiten geklärt, was zuletzt zu einigen Verunsicherungen bei Eigentümern und Handwerksbetrieben geführt hat. So ist noch nicht abschließend per Gesetz festgelegt, was im Falle einer reinen Dachumdeckung passiert und ob auch Gebäude von einer Solarpflicht betroffen sind, deren Dach zwar neu gedeckt, das Dach als solches aber nicht energetisch saniert bzw. gedämmt ist.

Tipp: Wenn Sie eine Dachsanierung planen, empfehlen wir Ihnen daher, bereits frühzeitig mit Ihrer zuständigen Behörde in Kontakt zu treten, um zu klären, ob Sie von der Solarpflicht betroffen sind.


Stand: August 2024

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